Sind wir erleuchtet

sukadev13Ja, eigentlich sind wir das unendliche Selbst und wir brauchen es nicht zu erreichen und zu werden. Daher: „Ich bin unendliches Sein.“ Damit kann mir auch nichts passieren. Egal, was mit dem Körper passiert, das, worauf es ankommt, das Ich, dem passiert gar nichts. So wie Krishna sagt: „Es kann nicht beschnitten werden, es kann nicht verbrannt werden, es kann nicht ertränkt werden.“ Es kann gar nichts – Ich bleibt. Als erstes weiß ich also, mich gibt es, ewig und unendlich. Damit weiß ich auch, logischerweise, wenn ich ohne Grenzen bin, unendlich und ewig, wie viele Ichs kann es wirklich geben? Wie viele Ewige und Unendliche kann es gleichzeitig geben? Nur eins.

Teilnehmer: „Eins stimmt auch nicht, weil eins impliziert ja direkt wieder… Deswegen heißt es ja Adwaita. Adwaita heißt ja „nicht zwei“. Also, es kann keinen Einen geben, weil wenn es einen gibt, impliziert das, dass es auch ein zweites gibt oder ein Mehrfaches von dem einen gibt. Deswegen heißt es ja immer Adwaita, nicht Zweiheit und nicht Einheit.“

Gut, also, wir können auch sagen, es kann keine zwei Ichs geben, denn wenn es zwei Ichs gäbe, zwei Bewusstseine, dann könnte das eine Bewusstsein das andere wahrnehmen und dann, das Wahrgenommene ist wieder nicht das Ich, und das Ich kann keine Grenzen haben. Das ist Sat. Als zweites weiß ich das nächste, nicht nur bin ich, sondern ich bin auch bewusst. Also, ich bin nicht einfach nur irgendwie, sondern ich bin bewusst, daher Chid. Sat, Chid – ich bin Bewusstsein. Man kann sogar sagen, und je bewusster ich bin, umso mehr bin ich Ich. Man kann nicht sagen, angenommen, ich bin so im Halbbewusstsein, wie sehr fühlt ihr euch als Ich? Weniger. Angenommen, ihr seid wirklich hellwach, dann fühlt man sich eher wie Ich. Und daher kann man sagen: „Unendliche Bewusstheit und daher absolutes Bewusstsein, das bin ich.“ Bleibt noch als drittes Ananda. Warum bin ich Ananda? Das können wir jetzt über Erfahrungsanalyse feststellen. Nämlich dann, wenn man wirklich bei sich ist, wie ist man dann, glücklich oder unglücklich? Glücklich. Und je näher man bei sich ist, umso glücklicher ist man. Und je weiter weg man von sich ist? Man kann sogar sagen, und je getrennter man auch von anderen ist? Umso unglücklicher. Und natürlich, alle großen Meister sagen, wenn man wirklich aufhört, sich zu identifizieren mit Körper und Geist und diese Erfahrung macht der Unendlichkeit und der reinen Bewusstheit, ist großes, unendliches Glück. Und das ist auch wieder absolutes Glück, es ist nicht bedingtes Glück. Wir haben ja auch bedingtes Glück. Z.B. gutes Abendessen ist bedingtes Glück. Jemand sagt, „du bist unter fünfzig“ und man ist schon zweiundfünfzig, dann ist bedingtes Glück. Das dauert nicht lange, ein paar Sekunden oder ein paar Minuten von Wohlgefühl, dann sagt vielleicht jemand anderes: „Bist du eigentlich schon siebzig?“ Schon ist das Wohlgefühl verschwunden, es sei denn, man ist fünfundsiebzig. So vieles begrenztes Glück. Und alle Identifikationen können auch begrenztes Glück geben. Aber in Wahrheit sind wir Satchidananda.

Dies ist der 24. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im  Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:

Unbegrenztes Bewusstsein

3eWenn die Buddhisten von Atma sprechen, meinen sie, was wir im Vedanta nennen, Jiva. Und dann ist es wieder eins. Die Buddhisten glauben nicht, dass es kein Bewusstsein gibt, sie glauben nur nicht, dass es ein Individuum gibt. Das ist diese Anatma-Doktrin. Und dass dann behauptet wird, es gäbe diesen Unterschied zwischen Buddhismus und Vedanta, ist nur, weil der Ausdruck „Atma“ im Buddhismus was anderes bedeutet als im Vedanta. Und so wissen wir, es gibt ein Bewusstsein oder es gibt mich, daher Sat, und dieses Sat, dieses Sein ist nicht begrenzt, denn so wie ich eine Begrenzung wahrnehme, ist das, was wahrgenommen wird, nicht ich. Angenommen, ich stelle mir vor, ich bin ein Wesen von zehn Meter Durchmesser. Von der Tür hier bis hier und hier und wenn ich dann durch eine Türe durchgehe, dann ragt ein großer Teil von mir da durch. Woher wüsste ich, dass ich ein Wesen von zehn Meter Durchmesser bin? Astralkörper, große Ausstrahlung. Woher wüsste ich, ich bin das Wesen von zehn Meter? Es müsste ein Ich geben, welches einen zehn Meter Umfang wahrnimmt. Da gibt es also das Bewusstsein, das nimmt ein Wesen von zehn Meter wahr. Kann ich das Wesen von zehn Meter Bewusstsein sein? Nein. Ihr wart heute Nachmittag im Workshop, hoffe ich. Wenn ich ein Wesen von zehn Meter Durchmesser wahrnehmen kann, wer bin ich? Ich kann nicht das zehn Meter Wesen sein, weil wenn ich das zehn Meter Wesen wahrnehmen kann, bin ich nicht das zehn Meter Wesen, sondern ich bin der Wahrnehmende und das zehn Meter Wesen ist das Wahrgenommene. Jede Ausdehnung und jede Lokalisierung, die ich wahrnehmen kann, bin nicht ich, weil es wahrgenommen wird. Ich kann nicht lokalisierbar sein, denn alles Lokalisierbare  wird vom Ich lokalisiert und damit bin ich nicht das Lokalisierbare. Daher bin ich Sat, unendliches Sein, nicht lokalisierbar, weder in Zeit noch in Raum. Auch nicht in Zeit. Wenn ich sagen kann, „ich habe dann und dann begonnen und ich höre dann und dann auf“, dann gibt es ein Ich und das nimmt wahr, wann etwas beginnt und etwas aufhört. Natürlich könnt ihr sagen, wenn das Ich aufhört. Das ist natürlich schwierig. Angenommen, ein Ich hört auf, das Ich könnte nicht sagen, dass es aufgehört hat. Und angenommen, ein Ich fängt an, es kann auch nicht sagen, wann das Ich angefangen hat. Oder könnt ihr sagen, wann ihr angefangen habt? Ihr habt vielleicht irgendwelche frühesten Erinnerungen, aber ihr könnt nicht sagen: „Ah, da gab es den Moment, an den kann ich mich genau erinnern, da bin ich plötzlich da gewesen. Und vorher bin ich nicht da gewesen.“  Man kann auch nicht sagen, „ich bin schrittweise gekommen“, sondern eure erste Erinnerung, die ihr habt, wie viel Prozent wart ihr da, als ihr eure erste Erinnerung hattet? Hundertprozent. Und natürlich, Yogis sagen: „Ich war schon da vor der Geburt. Ich werde auch weiter sein nach dem Tod.“

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Wer bin ich

ab42Dennoch kann man doch etwas sagen. Man kann zum einen sagen, dass es Atman gibt. Das ist erst mal eine Sache, es gibt Atman. Woher weiß ich, dass es Atman gibt? Wenn man es weiß, aber selbst wenn man es noch nicht erfahren hat im Sinne von Atman? Letztlich, es muss jemanden geben, der fragt: „Wer bin ich?“ Wenn es kein Selbst gäbe, dann gäbe es auch niemanden, der fragt: „Wer bin ich?“ Das ist so eine ähnliche Aussage wie auch Descartes, der hat gesagt: „Cogito ergo sum. Ich denke, also bin ich.“ Das wird oft missverstanden, dass Menschen denken, der Descartes hat gesagt, „ich bin die Gedanken“, keineswegs. Der Descartes hat nur gesagt: „Jetzt überlegen wir mal, wer bin ich und was ist die Welt und woher weiß ich was von der Welt.“ Und da sind dann durchaus in seinem Hauptwerk „Meditationes“ sehr vedantische Gedankengänge. „Ich weiß nichts von der Welt, denn nichts von der Welt ist sicher. Denn alles, was ich von der Welt weiß, weiß ich durch die Sinne und die Sinne können mich trügen.“ Und das weiß man ja auch, Sinne trügen.  Und ich weiß auch nicht, ob das, was ich sehe, nicht ein Traum ist, denn wenn es ein Traum ist, woher wüsste ich, dass es ein Traum ist? Ich kann also daran zweifeln, ob es so was gibt wie eine Welt. Wenn die ganze Welt ein Traum ist, dann ist auch der Körper hier ein Traum, denn jede Nacht Träume ich und dort kann ich ganz unterschiedliche Körper träumen. Also, der Körper hier kann genauso ein Traum sein wie alles andere auch. Man kann auch in der Nacht träumen, dass man einen anderen Charakter hat, das geht durchaus. Ich weiß nicht, ob ihr euch an einen Traum erinnert, wo euer Charakter mindestens etwas anders war als im Wachzustand. Manche Menschen, die im Wachzustand eher schüchtern sind, träumen im Traumzustand, dass sie dynamisch sind und extravertiert und keine Probleme haben und sind Könige und Kaiser, und im normalen Leben eher so. Also, man kann im Traum Persönlichkeit erheblich abändern. Also, auch die Persönlichkeit… Aber eines weiß ich, es muss jemanden geben, der fragt: „Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Wer bin ich? Wer bin ich nicht?“ Jemand muss es geben, sonst könnte man die Fragen nicht stellen. Daher: „Cogito ergo sum.“ Daher kann ich sagen: „Es gibt mich.“ Das ist doch eine große Aussage. Nicht unbedingt als individuelles Selbst, sondern es gibt mich. Da wird übrigens manchmal so ein künstlicher Unterschied zwischen Yoga und Buddhismus herausgearbeitet, denn im Buddhismus gibt es die so genannte Anatma Aussage. Im Buddhismus wird behauptet, es gibt kein Selbst. Das ist aber nur ein scheinbarer Widerspruch, denn im Buddhismus wird unter Atma das individuelle Selbst verstanden. Im Vedanta wird als Atma das kosmische Selbst verstanden.

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Hingabe an Gott

swamisivananda25Hingabe an Gott

Hingabe an die Meister und letztlich Hingabe an das Göttliche überall und dann über Gnade kann plötzlich sich vieles entwickeln. Die Frage ging jetzt aber mehr in die Richtung, was, wenn man Alzheimer bekommt? Eine interessante Beobachtung, die ich gemacht habe, ist, ich kenne keinen Yogameister oder auch keinen langjährigen Yogaübenden – mir persönlich bekannt – der im Alter Alzheimer bekommen hat. Und ich bin schon eine Weile auf dem Weg und ich kenne eine ganze Reihe von Yogis, die achtzig und neunzig Jahre alt geworden sind, durchaus auch mit körperlichen Behinderungen, aber keiner von denen hatte Alzheimer. Auch der Swami Vishnudevananda, der hatte zwar einen Schlaganfall gehabt, er hatte sogar ab und zu mal ein paar Halluzinationen gehabt, aber denken konnte er klar. Ob er aber zum Schluss seines Lebens im IQ-Test vielleicht statt geschätzten 150 bis 170, nur 120 bis 130 gehabt hat, wer weiß oder vielleicht sogar nur 110. Aber sicherlich hat er einen klaren Geist gehabt, vielleicht ist er auch geblieben wie vorher, vielleicht hat er eine Überintelligenz entwickelt. Er war sicher sehr klar gewesen und hatte die volle Klarheit des Geistes. Und ob ein Swami Nityananda, ein Swami Chidananda, die beide über neunzig wurden, oder eine Swami Nadabrahmananda, ein Swami Brahmananda, alles Schüler von Swami Sivananda, die ein gutes Stück über neunzig Jahre alt wurden, dement wurde keiner. Und auch, der Sivananda Ashram Rishikesh hat ja so eine ganze Pflegestation, ich habe mal dort mit jemandem gesprochen, da sind ja eine ganze Menge Leute, die über neunzig sind, eben noch Schüler von Swami Sivananda oder auch nach Swami Sivanandas Maha Samadhi in den Ashram gekommen, habe ich mal den pflegenden Swami dort gefragt, wie es denn dort ist, wie sie sich um die kümmern. Und ich habe auch gefragt: „Wie ist es denn mit der geistigen Klarheit von denen?“ Da sagte er: „Geistig klar sind sie alle, auch wenn sie sich nicht mehr bewegen können.“ Und jetzt aber, selbst wenn es doch Fälle gibt, wo die geistige Klarheit weg ist. Und es sind jetzt nicht nur Schüler von Swami Sivananda, es gibt ja auch diese anderen Yogameister, der Krishnamarcharya, der im Alter von 102 Jahren seinen Körper verlassen hatte, der Pattabhi Jois, ich glaube, vor zwei oder drei Jahren, Anfang neunzig, oder der Iyengar, auch Anfang neunzig, alle Klarheit des Geistes da. Aber selbst wenn dem nicht so wäre, wenn jemand tatsächlich dement werden würde, dann ist ab einem bestimmten Moment eine bewusste spirituelle Entwicklung dann nicht mehr möglich. Wenn keine Viveka mehr da ist, wenn kein Buddhi mehr da ist, dann kann man nicht bewusst sagen: „Ich will jetzt daran arbeiten, zur höchsten Verwirklichung zu kommen.“ Dennoch geht die spirituelle Entwicklung weiter, denn wir wachsen durch Erfahrungen, wir wachsen durch das, was auf uns zukommt.

Dies ist der 20. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im  Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:

Spirituelle Praxis, Teil 3: Satchidananda – auch bei Alzheimer

K+U Anno 1977Ich habe hier eine längere Frage bekommen: „Ist ein gewisses Intelligenzniveau für die spirituelle Entwicklung, zumal im Sinne von systematischen Sadhana, nicht notwendig? Wenn dann die Intelligenz von einer Krankheit wie Alzheimer zerstört wird, heißt es dann nicht, aus mit der spirituellen Weiterentwicklung für diese Inkarnation? Hat die Krankheit von Swami Vishnudevananda seine intellektuellen Fähigkeiten beeinträchtigt am Ende seines Lebens? Ist ein gewisses Intelligenzniveau für die spirituelle Entwicklung notwendig?“

Jein. Also zunächst mal, die Höhe des IQ hat jetzt keinen Einfluss auf die spirituelle Entwicklung. Es wird einige Meister gegeben haben, die einen sehr hohen IQ hatten, Swami Sivananda hat sicher dazugehört, Swami Vishnudevananda auch. Bei Swami Vishnu weiß ich, er hat eine unglaublich schnelle Auffassungsgabe gehabt und ein nahezu fotographisches Gedächtnis, wie ich es ansonsten bei kaum jemanden erlebt hatte. Man brauchte ihm nur einmal etwas zu erklären, er hat sofort die Sache verstanden. Und es gibt andere Yogameister, die nicht diesen Intelligenzquotienten hatten. Und es gibt sogar viele Beispiele in der indischen Mythologie und in den Schriften, wo Menschen, die sehr einfach waren und auch nicht nur von ihren Tätigkeiten her und von ihrem Beruf, sondern durchaus von ihren intellektuellen Fähigkeiten her, die dort sehr weit fortgeschritten waren. Es gibt auch so ein Beispiel von einem Schüler von Shankaracharya, ich glaube, es war der Totakam, es könnte aber auch der Hastamalaka gewesen sein, aber ich glaube, es war der Totakam. Und der Shankara hatte vier Haupt-Schüler gehabt und der eine Schüler, der galt so ein bisschen als intellektuell minderbemittelt. Und eines Tages war der ein bisschen spät und die anderen Schüler sagten: „Fangen wir doch einfach an, denn es spielt ja jetzt keine Rolle, ob der da ist oder nicht, verstehen tut der sowieso nichts.“ Und dann, Shankara aber, er sagte nichts und sie warteten einfach weiter. Bis dann schließlich der Totakar kam, und als der Totakar dann kam, dann kam heraus, der hatte sich um die Kleider von Shankara gekümmert gehabt und er war nicht ganz zufrieden, wie sauber die Kleidung war, und hat nochmal zusätzlich was gemacht und deshalb war er ein bisschen spät. Also, aus der Hingabe an den Dienst an seinem Meister hatte er länger gebraucht und deshalb war er ein bisschen spät gewesen. Und der Shankara sah diese tiefe Liebe von diesem Totakar und dann schaute er ihn an und dann ging ein Teil der Intelligenz von Shankara in den Totakar über und plötzlich konnte der komponieren und Melodien entwickeln und Gedichte schreiben und singen und er konnte die kompliziertesten Kommentare zu den Kommentaren von Shankara machen. Was heißen soll, vielleicht ist der reine Jnana Yoga Weg so ganz alleine schwierig für jemanden, der nicht so einen hohen Intellekt hat, aber er kann über Bhakti Yoga hinkommen.

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Identifikation und Selbstbild

z32Viele identifizieren sich dann mit ihrem Selbstbild und sagen z.B., „das ist nicht mein Ding“ oder „das mache ich nicht, das kann ich nicht“. Und ob das jetzt heißt, „ich kann nicht singen“, „ich kann nicht Vorträge halten vor Menschen“, „ich brauche so viel Ruhezeit“, „ich muss das und das haben“, „das und das brauche ich“, „das und das geht“, „das und das geht nicht“, viele Menschen beschränken das und manchmal rüttelt das Karma sie wach. Karma ist manchmal brutal und manchmal nachsichtig. Es bringt einen alle paar Jahre wieder in eine Situation, wo  man über seine Grenzen hinauswachsen sollte und wenn es diesmal nicht geht, dann halt später mal. Wir können eine spielerischere Identifikation haben im Sinne von: „Ich habe diesen Charakter, ich habe diesen Körper-Geist-Komplex, da ist diese Persönlichkeit, da sind diese Fähigkeiten usw. Ich bin sie nicht wirklich, aber eine gewisse Identifikation ist da. Ich habe diesen Körper-Geist-Komplex einschließlich dieser Persönlichkeit, um mit dieser Persönlichkeit Erfahrungen zu machen, um mit dieser Persönlichkeit etwas in dieser relativen Welt zu bewirken, und bin mal gespannt, für welche Überraschungen ich sonst noch für mich selbst gut bin.“ Ihr werdet immer wieder feststellen, dass ihr plötzlich Sachen könnt, von denen ihr nicht gedacht hättet, dass ihr sie könnt. Ihr werdet immer wieder feststellen, dass ihr auf eine Weise reagiert, die ihr nie gedacht hättet, dass ihr reagiert. Ihr werdet immer wieder feststellen, dass ihr eure Reaktion nicht unter Kontrolle habt, wie ihr es gerne unter Kontrolle hättet. Und so könnt ihr feststellen: „Das bin nicht wirklich ich.“ So ähnlich wie der Körper, der verdaut, er atmet, er hat Herzschlag usw. Euer Unterbewusstsein, eure Persönlichkeit denkt, fühlt usw. Bis zu einem gewissen Grad habt ihr Einfluss auf den Körper. Da können wir gerade ein Experiment machen. Schaut mal, ob ihr eure rechte Hand dazu bringen könnt, sich zu heben. Klappt. Jetzt könnt ihr mal schauen, ob ihr euren Herzschlag für fünf Sekunden anhalten könnt. Ihr könntet das jetzt messen, ihr werdet feststellen, geht nicht. Der Swami Vishnu konnte das. Der konnte seinen Herzschlag sogar relativ lange anhalten. Im Laboratorium, da konnte ich das sogar sehen. Er konnte sogar seine Hirnwellen relativ willkürlich steuern. Aber alle Funktionen konnte er nicht beeinflussen. Und später als er krank war, war es dann aus mit seiner Kontrolle über den physischen Körper. Genauso, wenn ich euch jetzt darum bitte, stellt euch eine Rose vor, das geht. Dann spürt in euer Herz und spürt Freude im Herzen. Geht auch irgendwie für die meisten. Wenn ihr jetzt Kopfweh habt, was manchmal beim ersten Tag eines Seminars für manche Menschen ist, und ihr versucht, euch Freude im Herzen vorzustellen, wird schwieriger. In diesem Sinne, gewisse Dinge mit dem Körper haben wir unter Kontrolle und manche haben wir nicht unter Kontrolle. Gewisse Dinge beim Prana haben wir unter Kontrolle und manche haben wir nicht unter Kontrolle. Manches bei den Emotionen haben wir unter Kontrolle und manches nicht. Manchen Ausdruck unserer Persönlichkeit haben wir unter Kontrolle und manches nicht. Manche Fähigkeiten können wir entwickeln und manche nicht. Und so können wir uns dessen bewusst sein, Körper, Prana, Emotionen, Psyche sind unvollkommene und begrenzte Instrumente der Wahrnehmung, der Erfahrung, dabei wertvolle Instrumente der Wahrnehmung und letztlich des Ausführens unseres Dharmas, unserer Aufgaben in dieser Welt. Und letztlich sind sie Fahrzeuge unserer Seele, Upadhis, und über diese drücken wir uns aus. So ähnlich wie man zusätzlich Kleidung hat und andere Instrumente hat, aber nicht die Kleidung ist, nicht Auto, nicht Fahrrad ist, nicht Smartphone und nicht Computer, nicht Handy, nicht Brille und auch nicht Linse, so ähnlich sind wir nicht Körper, nicht Psyche. Das gilt es, sich bewusst zu machen, und dann können wir uns zwischendurch lösen von allem und unsere wahre Natur erfahren, Brahma Satyam und Jivo brahmaiva na’parah, das Individuum ist letztlich eins mit Brahman.

Hari Om Tat Sat

 

Dies ist der 18. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im  Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:

Persönliche Natur des Menschen

büro2Persönlichkeit – die Psychologen sprechen von Persönlichkeit, im Volksmund spricht man vielleicht von Charakter. Also, die Summe aller Eigenschaften, die eine gewisse Beständigkeit haben, wird als Persönlichkeit oder Charakter bezeichnet. Letztlich das, was man als Swabhava bezeichnet oder Krishna als die persönliche Prakriti bezeichnet. Seine persönliche Natur mit Grundstimmung und Temperament, mit seinen besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten, seinen tiefen Motivationen, seinen tiefen Wünschen, das ist die Persönlichkeit. Bin ich die Persönlichkeit? Neti, Neti, nein, auch die kann man beobachten. Und auch die Persönlichkeit ist bis zu einem gewissen Grad änderbar, sie ändert sich auch im Lauf des Lebens. Und bestimmte Teile der Persönlichkeit werden mal mehr und mal weniger. Man kann zwar sagen, jeder ist eine Mischung aus individuellen Charaktereigenschaften und jeder ist natürlich eine ganz andere Persönlichkeit als jeder andere, aber sie besteht aus Bestandteilen, die auch in jedem anderen so sind. Jeder Persönlichkeitsanteil, den man hat, haben auch so viele Millionen von anderen Menschen. Bin ich daher dieses außergewöhnliche musikalische Talent? Nein, musikalisches Talent ist eine allgemein menschliche Eigenschaft, die in manchen mehr, in manchen weniger entwickelt ist und die vielleicht in diesem Körper-Geist-Kontinuum besonders stark entwickelt ist. Aber das bin nicht ich. Bin ich dieser große Intellekt, IQ 165? Es gibt solche, die haben mehr Intelligenz, weniger Intelligenz. Intelligenz ist eine allgemeine menschliche Eigenschaft, die in einem konkreten Körper-Geist-Kontinuum mehr oder weniger ist, aber nicht ich bin diese Intelligenz. Ein kleiner Schlaganfall, kleine Demenz und schon IQ anders. Ändert das was an Satchidananda? Nein, bleibt gleich. Oder bin ich dieser Handwerker, bin ich diese liebevolle Person, bin ich diese enthusiastische Person? Antwort: Neti, neti, nicht dies, nicht das. Aber wir können uns identifizieren. Wenn wir uns identifizieren, gibt es Problemen. Zum einen, manchmal erfordert das Karma, dass wir aus unseren Identifikationen herauskommen. Es gibt nämlich letztlich immer Identifikation zweier Grade. Zunächst kann man sich damit identifizieren, was durchaus da ist. Und zum zweiten kann man sich identifizieren mit dem Bild von dem. Man kann z.B. sich identifizieren mit seinem Körper wie er ist und man kann sich identifizieren mit seinem Körper, wie man denkt, dass man ist. Z.B. gerade unter jungen Menschen, insbesondere unter Mädchen im Alter zwischen dreizehn und achtzehn, die denken fast alle, sie sind zu dick, selbst wenn sie objektiv zu dünn sind. Also, sie identifizieren sich nicht mit ihrem Körper, sondern mit ihrem Körper, wie sie ihn sehen. Und so wie sie ihn sehen, ist er nicht so, wie er wirklich ist. Genauso, man kann sich mit seinem Charakter identifizieren, so wie die Persönlichkeit tatsächlich ist, man kennt sie etwas, oder man kann sich identifizieren mit seinem Charakter, so wie man denkt, dass er ist. Und dann kann man sich selbst überschätzen, das gibt es auch, und man kann sich selbst, im Sinne von Charakter, auch unterschätzen. Das ist unter spirituellen Aspiranten häufiger.

Dies ist der 17. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im  Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:

Gefühle im Körper-Geist-Kontext

abWir können sagen: „Meine Gefühle werden oft von anderen bestimmt.“ Jemand anderes hat ein Gefühl und unser Gefühl wird davon bestimmt, das kann sogar durch Wände hindurchgehen, wir können ein Gefühl aufgreifen von irgendjemand. Zum einen können natürlich die eigenen Gefühle erzeugt werden durch das, was irgendjemand anderes sagt. Und zum anderen, unsere scheinbar individuellen Gefühle sind einfach kosmische Gefühle, die sich in einem konkreten Körper-Geist-Kontext manifestieren. Also, ihr könnt mal überlegen, wenn ihr irgendein Gefühl habt: „Ist das mein persönliches Gefühl oder ist das jetzt das allgemein menschliche Gefühl des Ärgers, was sich jetzt in mir manifestiert. Ist das mein persönliches Gefühl der Verlassenheit oder ist das ein allgemein menschliches Gefühl der Verlassenheit, das sich jetzt durch diesen Körper-Geist-Komplex manifestiert? Ist das mein persönliches Gefühl des Enthusiasmus oder ist es die allgemein menschliche Erfahrung des Enthusiasmus, die sich gerade wunderbarerweise in diesem Körper-Geist-Komplex manifestiert?“ Das ist eine Möglichkeit, das zu sehen. Oder: „Ist das jetzt mein persönliches Gefühl der Niedergeschlagenheit oder der Enttäuschung oder der Freude oder ist das jetzt ein allgemein menschliches Gefühl von sowieso, das sich jetzt durch diesen Körper-Geist-Komplex manifestiert?“ Wenn man darüber so ein bisschen nachdenkt, wird man feststellen: „Habe ich wirklich ganz persönliche Gefühle? Nein.“ So ähnlich: „Ich habe kein persönliches Auto, kein persönliches wie auch immer, sondern einfach Beziehungen, die jetzt da sind. Ich mache diese Erfahrung.“ Das kann einem helfen, aus der Identifikation herauszukommen. Er wird deshalb nicht unbedingt die Emotion loswerden und reine Vedantins würden sagen, es ist auch nicht nötig, die Emotion loszuwerden, die mag ja da sein. „Aber ich selbst weiß, mindestens zwischendurch in der Meditation, mindestens wenn ich analysiere, ich bin nicht wirklich das Gefühl, ich bleibe Satchidananda, inmitten von himmelhoch jauchzend und inmitten von zu Tode betrübt.“ Wenn man das weiß, gelingt es einem meistens, ein bisschen gleichgewichtiger zu sein, aber nicht notwendigerweise, es ist auch eine Temperamentfrage. Jetzt kommt dann die schwierigere Geschichte und das ist für westliche Aspiranten fast am allerschwierigsten: „Bin ich die Persönlichkeit?“ Swami Vishnu hätte noch vorher alles Mögliche andere noch eingeführt: „Bin ich die Nation? Bin ich deutsch?“ Den meisten spirituellen Aspiranten fällt es relativ leicht, sich nicht mit dem Deutschtum zu identifizieren. Das scheint leichter für die deutschen Aspiranten zu sein als für amerikanische oder indische Aspiranten, sich nicht damit zu identifizieren. Vielleicht ist es schwerer, sich vom Bayerntum zu lösen als vom Deutschtum. Sind wir deutsch? Oder ist es doch schwerer als ich es gedacht habe? Du kommst aus Bayern? Dein Körper kommt aus Bayern und natürlich, das Bayerisch-Sein hat einen bestimmten Einfluss vielleicht auf die Sprache, auf die Persönlichkeit, auf Mögen und Nicht-Mögen, genauso wie das Rhein-Hessen-Tum einen gewissen Einfluss hat – ich komme aus Rhein-Hessen – auf Sprache und auf manches Mögen und Nicht-Mögen, wie das Schwaben oder Bad Emser oder was auch immer die Identifikation sein mag, oder Fränkische oder was auch immer, aber wir sind nicht Nation usw. Gut, genauso, bin ich Mann, bin ich Frau? Swami Vishnu hat gerne gesagt, das ist für Aspiranten schon schwieriger. Und manchmal hat er sich so eine leichte Freude gemacht, und mal so irgendeinen Stereotyp über Frauen oder Männer zu sagen, um dann die wütenden Gesichtsausdrücke unter den Schülern zu sehen. Dann hat er gesagt: „Seht ihr, ihr habt keine Probleme, wenn ich Witze über Amerikaner mache.“ Obgleich achtzig Prozent der Anwesenden Amerikana waren. „Da kann ich ruhig Witze machen über Amerikaner, da lacht ihr auch darüber. Aber wehe, ich mache einen Witz über Frau, dann gibt es wütende Blicke. Und natürlich weiß ich, dass diese Stereotypen über Frauen nicht stimmen und genauso weiß ich aber auch, die Stereotypen über die Amerikaner stimmen genauso wenig. Aber ihr reagiert mehr bei Stereotypen über Frauen als bei Stereotypen über Amerikaner, Deutsche, Bayern oder was auch immer.“ Da kann man auch sehen, unter heutigen Aspiranten, Identifikation mit Mann, Frau, gar nicht mal so wenig. Gut, dann geht es aber noch weiter, Identifikation mit Persönlichkeit. Die Menschen im Westen identifizieren sich besonders mit ihrer Persönlichkeit. „So bin ich halt.“ Kennt ihr das?

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Yoga und Wohlbefinden

asana5Ich habe heute Morgen mit jemandem gesprochen, der praktiziert Zen, und der sagt, im Zen ist ausdrücklich nicht das Ziel, glücklich zu sein. Es geht nicht darum, glücklich zu sein. Es geht darum, zu erwachen. Und dann, wenn wir erwacht sind, dann sind wir glücklich. Im Yoga haben wir so ein leichtes Problem. Im Yoga wollen wir uns wohlfühlen, der Körper irgendwie gesund und ein bisschen mehr Prana. Wir fördern all das, was und irgendwie gut fühlen lässt, Sattva, Stichwort Sattva. Alles was wir machen, Sattva, reiner machen und wir ernähren uns gesund, und gesunde Ernährung führt zu Wohlbefinden. Wir machen Körperübungen, die sich gut anfühlen. Und wie fühlt man sich nach einer Yogastunde typischerweise? Gut. Wir machen alles Mögliche, um mehr Prana zu haben. Wir fühlen uns gut. Wir lernen, mit uns selbst geschickt umzugehen. Wir fühlen uns gut. Konsequenz ist, wir identifizieren uns. Aber das Gutfühlen hat irgendwo seine Grenzen. Man kann sagen, im Mittelalter war unter manchen christlichen Aspiranten etwas üblich, das nannte sich Kasteiung. Sie haben bewusst dem Körper Qualen zugefügt. Der Grund war Nicht-Identifikation. Ich will euch jetzt nicht raten, das nachzumachen, das entspricht nicht dem klassischen Yoga. Und die großen Mystiker wie Hildegard von Bingen und Meister Eckhart und Theresa von Avila haben dagegen gesprochen. Und Krishna sagt in der Bhagavad Gita, den Körper zu quälen ist tamasig eine Form von Tapas. Aber es hat auch etwas für sich, im Sinne von, man erwartet nicht, dass man in diesem Leben so Glücksgefühle hat, man lernt, sich nicht mit dem Körper zu identifizieren und dann springt man vielleicht in die Gottesverwirklichung. Gut, im ganzheitlichen Yoga gehen wir anders vor und sagen, wir versuchen, mehr Prana zu haben. Sehr viel Prana zu haben, kann einem ja die Erfahrung erleichtern, zum Höchsten zu kommen. Nur, wir dürfen uns nicht identifizieren mit dem Pranalevel. Ab und zu mal, wenn es einem nicht gelingt, so viel zu praktizieren, vielleicht weil man einen Unfall hatte, weil der Partner oder das Kind außergewöhnliche Aufmerksamkeit gebraucht hat, dann merkt man, es ist weniger Prana da – weniger Prana heißt oft, weniger spirituelle Motivation, weniger Prana heißt weniger Gottbewusstsein im Alltag – wir können trotzdem Viveka üben und können feststellen: „Bin ich das Prana? Nein. Bin ich dieses schlechtere Gefühl, das ich jetzt habe? Nein. Ich bin weiter Sat, Chid und Ananda.“ Nächste Ebene, Manomaya-Ebene: „Bin ich die Gefühle?“ Ihr schüttelt alle den Kopf. „Neti, Neti, nicht dies, nicht dies. Nein.“ Warum bin ich nicht die Gefühle?

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Neti Neti, ich bin nicht dieser Körper

bhagavad gitaUnd da ist manchmal das Problem bei Hatha Yoga, dass die Menschen sich gut fühlen in ihrem Körper und dann denken, das muss dauerhaft so sein. Und dann gibt es entweder einen Unfall oder Krankheit oder Alterserscheinungen und dann wird einem schmerzhaft bewusst, Identifikation war da. Aber wir können im Yoga lernen: „Neti, Neti, ich bin nicht der Körper.“ Im Grunde genommen können wir sagen, es kommt wie ein großer Segen auf uns zu, ab und zu mal Schmerzen, ab und zu mal Krankheit, wo wir sehen: „Bin ich mit dem Körper identifiziert oder nicht.“ Schon eine einfache Erkältung kann einem das sehr bewusst machen. Schon ein einfaches Kopfweh oder eine einfache Magen-Darm-Grippe, entweder hier oder auf Reisen. Wer mal in Indien ist, da kommt das häufiger vor. Oder Gewichtszunahme. Auch hier sehe ich, wie stark die Identifikation unter Yogis ist, wenn sie mal ein bisschen zunehmen, wie furchtbar das an ihrem Selbstwertgefühl nagt. „Bin ich der zusätzliche Bauchspeck?“ Ja oder nein? Es scheint hier ein bisschen schwieriger bei manchen zu sein: „Neti, Neti, ich bin nicht der zusätzlich Speck, weder am Bauch noch an den Oberschenkeln noch sonst irgendwo. Neti, Neti.“ Der Körper hat so seine eigene Weisen, man kann sagen, manche Körper wollen gerne ein bisschen mehr Speck haben und manche Körper nicht so. So gibt es manche – man kann das eher spielerisch sehen – die vielleicht überlegen: „Ja, das ist vielleicht doch hilfreich, ist vielleicht gesund. Und als Yogalehrer ist man vielleicht wirkungsvoller, wenn man weniger Bauch hat, aber andererseits, Om Namah Shivaya, die haben große Wirkung gehabt.“ So sollte man es mehr spielerisch nehmen und wenn es gesundheitsrelevant ist, kann man eben auch sagen, so wie man sich um sein Fahrrad kümmert, so wie man sich um sein Auto kümmert, kümmert man sich um seinen Körper, aber: „Neti, Neti, nicht dies, nicht dies.“ Etwas weiter geht es dann: „Bin ich mein Prana?“ Bin ich mein Prana, Lebensenergie, Energiegefühl, Schwingung? Ja oder nein? Prana kommt, Prana geht, wir haben von innen heraus Prana, wir kriegen von außen Prana, wir erzeugen Prana, aber ich bin nicht das Prana. Manchmal können wir mehr praktizieren, dann haben wir typischerweise mehr Prana, und dann gibt es eine Phase, da können wir weniger gut praktizieren, dann haben wir weniger Prana. Und wenn wir weniger Prana haben, dann schlägt das auch auf das Gemüt. Oder angenommen, man hat Kopfweh – Kopfweh, plötzlich verliert man den Zugang zum Prana – und dann, bin ich das Prana? Das ist auch wieder manchmal ein Problem beim ganzheitlichen Yoga, wir tun so viel, um uns gut zu fühlen, mehr Prana zu haben, und dann identifiziert man sich damit.

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