Spirituelle Praxis, Teil 7: Karma Yoga – Dienen mit Liebe
Einer der wichtigen Wege im Yoga ist auch Karma Yoga. Karma Yoga hat viele verschiedene Aspekte, wie ihr wisst. Ein Aspekt, und als solcher wird er in der Bhagavad Gita hauptsächlich erst mal gesehen, ist, sein Karma anzunehmen, das zu tun, was zu tun ist, seine Aufgaben zu erledigen, verhaftungslos handeln, wunschlos handeln, nicht an den Früchten hängen, nicht an den Ergebnissen hängen, nicht an der Handlung an sich hängen. Und das zu verstehen, dauert lange, es umzusetzen, dauert noch länger, und vollständig umsetzen können wir es erst dann, wenn wir selbstverwirklicht sind. Swami Venkateshananda hat mal gesagt, alles, was Krishna in der Bhagavad Gita so empfiehlt, geht nur dann, wenn man selbstverwirklicht ist. Aber sich darum zu bemühen hilft, die Selbstverwirklichung zu erreichen. Es gibt einen anderen Aspekt vom Karma Yoga, der mit diesem Aspekt auch zusammenhängt, das ist der Vorsatz, Gutes zu bewirken und sein Leben einzusetzen, um Gutes zu bewirken. Und da gibt es den so genannten Maha Vrata und Laghu Vrata. Maha heißt großartig und Laghu heißt dann logischerweise klein. Maha Vrata hieße, wir fassen den festen Vorsatz: „Möge ich eine gute Kraft im Leben aller Menschen sein, mit denen ich zu tun habe.“ Ein großer Vorsatz, oder? Und Laghu Vrata heißt: „Möge ich jeden Tag eine gute Tat machen.“ Und beide zusammen sind wichtig. Die eine ist, sich vorzunehmen: „Ich will mein Leben widmen zum Wohl anderer. Möge ich Gutes bewirken.“ Und man kann soweit eben gehen, dass man sagt: „Möge ich eine positive Kraft im Leben aller Menschen sein.“ Was nicht heißt, dass man immer nur freundlich zu allen ist. Ich bin ja Schüler von Swami Vishnudevananda, ich habe zwölf Jahre in seinen Zentren gelebt, war eine Weile sein persönlicher Assistent, habe ihn praktisch die ganzen Jahre jedes Jahr normalerweise zwei Monate irgendwo gesehen, mindestens einen Monat bei einer Yogalehrerausbildung, wo ich mit unterrichtet hatte, übersetzt hatte, und typischerweise nochmal ein paar Wochen sonstiges Karma Yoga im Ashram und er kam dann zum Zentrum, uns besuchen zum Seminar. Und Swami Vishnu war durchaus auch jemand, der mal für die gerechte Sache kämpfen konnte. Er konnte auch mal schimpfen, er hatte auch mehrere Gerichtsprozesse immer gehabt. Die ganze Zeit, wo ich ihn kannte, gab es immer ein paar Gerichtsprozesse, die dort auch gelaufen sind. Nicht eingehaltene Baugenehmigung und dann irgendwo ging es um Gemeinnützigkeit, zum Teil jahrelang, und zum Teil irgendjemand, der nicht gut fand, dass da irgendein Yoga-Ashram direkt daneben war, oder irgendwann sind mal versehentlich ein paar Bäume zu viel abgeholzt worden, das war auf einem anderen Grundstück. Und so in der Art gab es dann immer irgendetwas.
Dies ist der 44. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:
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