Die Bhumikas – sieben Stufen zur Vollkommenheit

zitat20Jnana Yoga und Vedanta

Die Bhumikas, Teil 1

Wisst ihr, was Turiya ist? Nein? Die höchste Stufe der Bhumikas. .Wir wollen heute die höchste Stufe der Bhumikas erreichen. Wir beginnen ganz am Anfang, nämlich mit den vier Purusharthas. Was ist das: Purusharthas?

Das sind die Hauptbestrebungen des Menschen, die vier Wünsche.

Erstens kann der Mensch streben nach Kama, ohne r. Kama ist? Sinnesbefriedigung.

Dann folgt Artha. Artha heißt? Wunsch nach Wohlstand, Reichtum, Macht, Ansehen, finanzielle Sicherheit usw.

Als drittes? – Dharma. Pflichterfüllung, etwas zurückgeben und letztlich auch seine Talente ausleben.

Und Moksha? – Die Befreiung.

Gut, man kann das sowohl sehen als vier verschiedene Stadien  der Menschheitsentwicklung, als auch die vier Aspekte, die jeder Mensch hat. Also in jedem Menschen sind immer alle vier Purusharthas enthalten, aber in unterschiedlicher Stärke. Und es gibt Menschen, bei denen überwiegt Kama, das heißt evolutionsmäßig, eine wesentliche Theorie ist ja, dass das Leben sich entfaltet, erst Mineral, dann Pflanze, dann Tier, dann Mensch. Und im Mineral ist noch nicht viel, aber in der Pflanze entwickelt sich langsam der Wunsch nach Kama, im Tier entwickelt er sich stärker, hier überhaupt kann man sehen, es geht darum, die verschiedenen Sinne zu befriedigen auf instinktive Weise und daher durchaus auch auf natürliche Weise. Der Mensch, wenn er sich nach der These der Reinkarnation, der Wiederverkörperung zum erstenmal inkarniert in einen Menschen ist natürlich auch erst einmal der Wunsch nach Sinnesbefriedigung am stärksten. Nur hat der Mensch dann zusätzlich noch den Intellekt, den er benutzen kann, um die Sinne etwas ausgefallener zu befriedigen. Also anstatt Äpfel und Birnen zu essen, macht er Apfelkompott und Birnensalat, anstatt sie mit der Hand zu essen, nimmt er drei verschiedene Gabeln und vier verschiedene Messer und Kerze auf den Tisch, Tischdecke, Becher und das dient letztlich nur der Befriedigung des Essens, der Wunsch nach Nahrung. Man kann sagen, das Tier hat vier Hauptwünsche: Essen, schlafen, fortpflanzen und Selbsterhaltung. Jeder Mensch hat diese vier Wünsche auch. Essen, wir machen das sehr kompliziert, wir haben den ganzen Globus umgewandelt in eine Speiseproduktion. Und wenn man mit dem Flugzeug über Europa fliegt, dann schaut euch das einmal an. Gut, hier haben wir einigermaßen noch Wälder, allerdings auch keine natürlichen Wälder, das ist zur Holzproduktion, also all das was ihr hier seht, ist eigentlich nur zur Holzproduktion da. Keine natürlichen Wälder, denn da gibt es keine Fichten, auch keine Tannen, sondern hier würden andere Baume wachsen. In ganz Deutschland, außer im Bayrischen Wald und ich glaube noch irgendwo in einem Wald in Ostdeutschland, gibt es keine Urwälder. Die Wälder werden aller fünfzig Jahre spätestens abgeholzt. Und das brauchen wir dann nicht nur zum Essen, sondern das brauchen wir zum Schlafen, und um zu schlafen braucht der Mensch also ein Zuhause und der Mensch braucht ein kompliziertes Zuhause. Das Tier buddelt sich seine Höhle oder ein Nest oder macht es aus ein paar Zweigen, der Mensch braucht sechsundzwanzig Zimmer mit drei Badezimmern mit vier Toiletten mit einem großen Speisesaal, Speicher, Keller, unterkellert, überkellert überdacht usw. Wahnsinnig kompliziert für ein ganz einfaches, tierisches Grundbedürfnis. Und dafür ruiniert er die ganze Umwelt und bildet sich natürlich auch noch ein, dass er recht glücklich sein wird und zivilisiert sei.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist Teil 1 einer unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Ausbildung bei Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

Umfangreiche Informationen zur Yogalehrer Ausbildung

Karma und Yoga Psychologie

Wenn alles Karma ist, warum sollte man dann praktizieren? Warum sollte man etwas tun? Die Psychologie des Karma Yoga erschließt sich manchmal nicht o einfach. Es gibt ja das alte Gebet:

Herr, gib mir die Kraft und den Mut zu ändern, was ich ändern kann.
Gib mir die Geduld das loszulassen oder zu ertragen, was ich nicht ändern kann.
Gib mir die Weisheit, zwischen beiden zu unterscheiden

Auch Karma Yoga kann dir keine genauen Anhaltspunkte geben, was du tun sollst. Allerdings steckt da auch psychologisches Wissen dahinter: Wenn du Rezepte für Entscheidungen in allen Lebenslagen hätttest, würdest du dich nicht persönlich entwickeln. lerne es daher, auch in der Ungewissheit zu leben und zu entscheiden.

Spontanität – Lehre des Yoga-Guru

Swami Atma spricht über Spontanität. Im Yoga gibt es viele Polaritäten – und beide Enden des Spektrums sind wichtig.

  • Zum einen gilt es, ein diszipliniertes Leben zu führen: Geregeltes Leben, regelmäßige spirituelle Praktiken, dabei zu bleiben, was auch immer passiert
  • Zum anderen ist Spontanität wichtig: Höre auf deine Impulse, mache Dinge anders als gewohnt, brich aus den Gewohnheiten aus

Swami Atma spricht hier darüber, wie sein Guru, Swami Vishnu-devananda, ihn Spontanität gelehrt hat. Er erzählt ein paar Yoga Anekdoten, auch wie er selbst das so umgesetzt hat.

Hier also das Yoga-Video. Vorsicht: Deine Bauchmuskeln könnten stark belastet werden 🙂

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=tp6sp3ww90o[/youtube]

Aufnahme eines Live-Vortrags bei Yoga Vidya Bad Meinberg

Wie Guru lehren: Spiriuelle Buchhaltung

Gurus lehren oft auf eigenartige Weise. Sie fordern ihre Schüler immer wieder neu heraus. Manches was sie tun, ist nur als Lektion an ihre Yoga-Schüler zu verstehen. In unterem Video spricht Shanmuga darüber, wie er von seinem Lehrer Buchführung gelernt hat. Er hat darüber gelernt, wie wichtig es ist, auf Details zu achten, voll engagiert zu sein. Karma Yoga heißt eben nicht, einfach nur verhaftungslos zu sein. Viele Yoga Aspiranten verwechseln Karma Yoga mit Trägheit: Mach das, was einfach geht, und lass dann los. Nein, Karma Yoga heißt zunächst: Mit großer Achtsamkeit und Engagement das zu tun, was zu tun ist.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=nk9qIMpivqE[/youtube]

Karma Yoga und Vedanta: Yoga im Alltag

Yoga ist ein ganzheitliches System. Yoga ist für viele einfach gesundes Leben. Yoga ist aber mehr, wie vermutlich jeder Leser dieses Blogs weiß. Yoga heißt spirituelles Leben. Yoga heißt zu erkennen: Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Zu erkennen heißt, aus diesem Geist heraus zu leben. Yoga muss sich immer im Alltag bewähren. Hier also ein weiteres Yoga-Video: Sukadev spricht zum Thema „Spirituelles Leben im Alltag – Jnana Yoga, Vedanta und Karma Yoga“

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=eC_E9Ev-yMI[/youtube]

Ach ja, noch eine kleine Worterklärung: Vedanta heißt „das Ende des Wissens“. Vedanta ist die Philosophie hinter dem Jnana Yoga, dem Yoga des Wissens.

Sukadev zum Thema Karma Yoga – weiteres Video

Hier siehst du Sukadev, wie er über Karma Yoga spricht. Dieses Video ist Teil einer Video-Reihe über die sechs Yoga-Wege. In diesem Blog hast du ja schon den Vortrag von Sukadev über alle sechs Yoga-Wege gesehen. Sukadev hat einen recht umfassenden Ansatz, wenn er über Karma Yoga spricht – auch wenn es nur 5 Minuten sind, wie hier: Karma Yoga heißt Enthusiasmus. Karma Yoga heißt, aktiv werden. Karma Yoga heißt, seine Talente zu entfalten. Karma Yoga heißt, liebevoll mit anderen umzugehen. Karma Yoga heißt, loszulassen, sich von Verhaftungen zu lösen, sich als Instrument Gottes fühlen… Bevor ich dir hier alles verrate, schaue dir dieses [youtube]https://www.youtube.com/watch?v=pjWHbwp3vcE[/youtube] an:

Karma Yoga Video: Was Swami Sivananda zum Thema Karma Yoga geschrieben hat

Wieder ein Video zum Thema Karma Yoga: dieses Mal spricht Swami Atmaswaruparamananda, meist einfach Swami Atma genannt. Er liest einen Brief von Swami Sivananda, den er, vermutlich in den Vierziger Jahren, an einen Schüler geschickt hat. Swami Atma selbst ist ein Schüler von Swami Vishnu-devananda (1927-1993), der wiederum ein Schüler von Swami Sivananda (1887-1963) war. Schau dir also unteres Karma-Yoga Video an – du bekommst einige wertvolle Tipps.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=DVus1IObjpg[/youtube]

Dieser Blog scheint sich zu einem Karma Yoga Video Blog zu entwickeln. Mal sehen, was mir als nächstes einfällt…

Video zum Thema Karma Yoga: Handle enthusiastisch – aber liebevoll

Karma Yoga ist der Yoga des Handelns. Karma Yoga heißt engagiert zu handeln. Engagement mit großem Enthusiasmus – das ist das Geheimnis des Erfolgs. Sogar die moderne Hirnforschung bestätigt: Man lernt mehr, wenn man es mit Enthusiasmus tut. Bei allem Enthusiasmus ist es aber auch wichtig, mit Liebe zu handeln. Liebevoll mit allen umzugehen, die bei der Handlung beteiligt sind. In unterem Yoga-Video spricht Sukadev über dieses Thema: Enthusiastisch Handeln, liebevoll miteinander umgehen.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=N-j8ncXXxU8[/youtube]

Leela Mata spricht über Karma

Leela Mata spricht in unterem Video über Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung. Leela Mata ist eine Yoga-Meisterin indischen Ursprungs: Ihre Familie ist vor einigen Generationen von Indien nach British Guayana ausgewandert. Sie selbst ist zusammen mit ihrem damaligen Ehemann, Hari, erst auf die Bahamas, später in die USA ausgewandert. Sie wurden Schüler von Swami Vishnudevananda (1927-1993), eines Schülers des indischen Guru Swami Sivananda. Seit ihrer Scheidung von Yogi Hari ist Leela Mata als eigenständige Yoga Meisterin unterwegs. Sie hat ihren eigenen Ashram in Pennsylvania, nämlich „Peaceful Valley Ashram“ begründet, unterrichtet in den Yoga Vidya Ashrams und Zentren sowie in einigen anderen Yoga Zentren.

Hier also jetzt das Video zum Thema Karma:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=leTt2tjr2tc[/youtube]

Karma Yoga als Teil der sechs Yoga-Wege zu Befreiung

Im letzten Video in diesem Blog hast du einen Vortrag von Sukadev gesehen und gehört über die vier Yoga Wege. Hier ein Video, in dem Sukadev spricht über die sechs Yoga-Wege. Er beschreibt hier, wie Karma Yoga Teil des ganzheitlichen Yoga-Weges ist.

Bei der Einteilung in sechs Yogawege ist besonders wichtig: Eigentlich sind es nicht sechs verschiedene Yoga-Wege, sondern ein ganzheitlicher Yoga-Weg, der sich an die verschiedenen Aspekte des Mensch-Seins richtet:

  • Jnana Yoga richtet sich an den Intellekt, die philosophische Suche, und lehrt, wie man den Intellekt nutzt, um die Fragen des Menschseins zu ergründen
  • Raja Yoga richtet sich an die Psyche und lehrt, wie man mit seinem Denken und Fühlen umgeht
  • Bhakti Yoga richtet sich an die Emotionen und lehrt, wie man mittels Entwicklung von Gottesliebe sein Herz ganz öffnet
  • Karma Yoga richtet sich an den Wunsch nach Handlung, an die tiefe Motivation, etwas zu bewirken, und lehrt, wie man seine Schaffenskraft zum Wohl anderer einsetzt
  • Kundalini Yoga richtet sich an das Energiesystem des Menschen. Kundalini Yoga lehrt, wie man seine Energien aktivieren kann, sein Energiefeld harmonisch gestalten kann, und ausreichend Kraft für all seine Aufgaben bekommt
  • Hatha Yoga richtet sich an den menschlichen Körper. Das Instrument muss gesund und stark gemacht werden – dann gehen die anderen Yoga-Wege leichter. Und Hatha Yoga an sich hilft, die Grenzen von Körper und Geist zu transzendieren.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=1ziBMjP6_6w&feature=channel_video_title[/youtube]