Konsequent sein auf seinem spirituellen Weg

1vDas nächste wäre natürlich, Gemeinsamkeiten suchen, heißt auch, gemeinsame Zeit zu verbringen mit etwas, mit dem man beide etwas anfangen kann. Und noch ein nächster Punkt wäre, als spiritueller Mensch hat man vermehrtes Einfühlungsvermögen. Das kann man auch nutzen, im Sinne von, dass man sich auf das Herz des anderen konzentriert und darum bittet, dass man den anderen auch versteht. Und dann öfters den anderen zuerst zu Wort kommen lassen und ihm einfach zuzuhören und nicht sich zu rechtfertigen. Ein letzter Ratschlag in der Richtung wäre auch, durchaus konsequent sein in mancherlei Hinsicht und Kompromisse machen in anderer Hinsicht. Konsequent sein heißt, wenn man etwas ändern will und sich ständig von dem anderen davon abbringen lässt – egal ob es jetzt Eltern sind oder Partner oder Kollegen – dann wissen die, sie müssen nur lange genug rummachen und dann werden sie einen schon davon abhalten. Man selbst mag es nicht und die anderen denken ja, sie tun einem etwas Gutes, indem sie einem davon abhalten, so fanatisch zu sein, man selbst fühlt sich schlecht, dann hat man ständig Ärger. Wenn man aber mal gesagt hat, „ich mache jetzt das, ich stehe jeden Morgen auf, ich habe die und die Ernährung und das und das mache ich nicht mehr“ und dann werden sich Menschen typischerweise nach ein paar Monaten daran gewöhnen. Und dann werden sie es öfters trotzdem versuchen und dann wird man sich nicht rechtfertigen, sondern nur lächeln. Bei manchen anderen Sachen muss man eben Kompromisse machen, eben, wie man Zeit zusammen verbringt oder wenn man mit Kollegen irgendwo Essen geht. Die anderen werden dann halt ihr Bier und ihr Schnitzel haben und man selbst wird Traubensaft oder Wasser und Gemüseteller haben. Das ist immer noch ein Kompromiss. Man sucht dann halt irgendwo, wo man zusammen hingehen kann, wo man beide etwas findet. Und natürlich in einer Partnerschaft auch ähnlich. Es kann auch sein, man hat einen Urlaub allein im Ashram und einen anderen gemeinsamen Urlaub, wo man dann eher dorthin fährt, wo der Partner gerne hin fährt, aber wo es doch für einen erträglich ist. Also in dieser Hinsicht. In mancherlei Hinsicht konsequent sein und sich nicht ständig davon abbringen zu lassen, sonst hat man Dauerknatsch, und in anderer Hinsicht schauen, Kompromisse, im Sinne von, was ist für alle beiden gut. Aber das Wichtigste ist erst mal anzuerkennen: „Ich bin eine Zumutung, aber ich kann nicht anders. Ich kann nur den anderen um Verständnis bitten.“ Das macht es den anderen leichter.

Dies ist der 53. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im  Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:

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