Shatkarmas in der spirituellen Entwicklung

12 „Welchen Stellenwert haben die Shatkarmas, die Kriyas, in der spirituellen Entwicklung?“

Die Shatkarmas, die Kriyas, sind: Augen reinigen mit Tratak. Nase reinigen mit Salzwasser und einem Katheder, der man da durchführt. Ist Kunja Kriya, also ein bis zwei Liter Salzwasser trinken, zwei drei Finger in den Hals und ausspeien. Ist Agni Sara oder Nauli und Enddarmspülung mit einem Einlauf. Und Kapalabhati natürlich.

„Welchen Stellenwert haben sie in der spirituellen Entwicklung?“ Jetzt weiß ich nicht, ob der, der das geschrieben hat, hofft, dass ich sage, keinen und eher Angst davor hat oder sagt, „ich habe nicht so viel Zeit“. Also, vom Grundsatz her, die Kriyas sind hilfreich für physische Gesundheit. Im Normalfall empfehle ich Menschen, einmal in ihrem Leben ein halbes Jahr die Kriyas regelmäßig gemacht zu haben. Also, die Kunja Kriya, Salzwasser und Einlauf, einmal die Woche zu machen. Und natürlich, Kapalabhati sollte man täglich machen. Und Agni Sara bzw. Nauli kann man ja auch täglich machen, das geht ja auch fast mit dem Zähneputzen gleichzeitig oder direkt davor oder wenn man aufsteht. Gut, und Tratak kann man auch mal eine Weile täglich machen. Zwei Minuten lang Tratak zur Einleitung der Morgenmeditation, ist eine gute Sache für die Augen. Und Neti, Salzwasserspülung, kann man auch ein paar Monate lang täglich machen, reinigt die Nase. All das hilft dazu, dass der Körper gereinigter ist und das lässt das Prana leichter fließen, es hilft für die Tiefe der Meditation und es hilft auch, gesund zu sein. Wenn man das mal ein halbes Jahr lang gemacht hat, dann kann man es reduzieren, dann braucht man normalerweise, wenn man sich gesund ernährt, nicht mehr Kunja Kriya und Einlauf. Aber immer dann, wenn man merkt, eine beginnende Krankheit kommt, dann wird man wieder reinigen. Und als solches ist es hilfreich. Der Swatmarama sagt, es ist auch möglich, alle Unreinheiten zu beseitigen, allein durch Pranayama. Es dauert aber länger. Das sagt er, nachdem er die Shatkriyas dargelegt hat, denn dem Swatmarama ist es so gegangen wie den heutigen Yoga-Meistern und Lehrern, wenn sie über die Kriyas sprechen, die meisten sind nicht die Enthusiasten diesbezüglich. Deshalb sagt er: „Ja, ihr könnt auch einfach nur Pranayama machen, das reinigt auch genügend.“ Aber es gibt manche Menschen, die sind eben nicht so gesund und ich finde das immer paradox, dass Leute dann weniger Probleme haben, Ärzte zu haben, die Operationen machen und mehr Probleme haben, ein bisschen Salzwasser zu trinken und auszuspeien. Was machen Menschen alles, wenn sie irgendwelche Magen-Darm-Geschichten haben und diese Röhre und jene Röhre und alle möglichen Schläuche von hinten und vorne und was weiß ich, was alles. Und ab einem gewissen Alter ist das ja auch nicht falsch, mal irgendwo alle fünf bis zehn Jahre nachgucken zu lassen, ob da irgendein beginnender Krebs ist, wobei das umso seltener ist, je weniger tierische Produkte man zu sich nimmt. Aber statt andere einen Schlauch einführen zu lassen – oder zusätzlich dazu – macht man die anderen Sachen und dann wird man sehr viel weniger häufig krank. Und eine Sache, wenn irgendeine Krankheit da ist, kann man als erstes an die Kriyas denken.

Dies ist der 48. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im  Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:

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