Wer hier mal eine neuntägige Weiterbildung teilnimmt bezüglich Vedanta – wir haben ja Upanishaden und wir haben Atma Bodha und wir haben Aparoksha, Anubudhi und die Weiterbildung Jnana Yoga und Vedanta – da gehen wir das nochmal genauer durch. Aber wir können erst mal sagen, die Welt, wie wir sie wahrnehmen, ist wie ein Traum. Und ihr kennt diese Analogie: Angenommen, wir würden jetzt träumen, woher wüssten wir, dass wir träumen und nicht wach sind? Und die Antwort ist? Innerhalb des Traumes? Das wissen wir nicht. Es gibt zwar auch Träume, da weiß man, dass man träumt. Das sind ganz lustige Träume und dann kann man die auch beeinflussen, aber die Mehrheit der Träume oder es gibt auch den so genannten echten Traum. Das ist eine interessante Konzeption, es gibt den echten Traum. Im echten Traum sind wir fest davon überzeugt, dass während wir träumen, dass wir die richtige Welt wahrnehmen. Und ich weiß es von meiner eigenen Erfahrung, ich überlege mir auch öfters in dieser Welt: „Ist die Welt wirklich, unwirklich usw.“ Diese Vedanta-Analyse ist mir geläufig und manchmal im Traum frage ich mich tatsächlich: „Träume ich jetzt oder ist es wirklich?“ Und relativ häufig komme ich zum Schluss, nachdem ich alles Mögliche überlegt habe, dass die Traumwelt wirklich ist. Und wie aus Ironie des Schicksals, kurz nachdem ich zum Schluss gekommen bin, es ist zwar irgendwie komisch die Welt, aber ist doch wirklich, dann wache ich auf. Wie als ob mir einen höhere Intelligenz sagen würde: „Siehe, wie irrtumsbehaftet deine Analyse ist.“ So ähnlich, angenommen, wir würden jetzt träumen, wir haben jetzt ein spirituelles Retreat bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Und jetzt könnt ihr überlegen, ihr seid Traumgestalten von jemand anderes, aber natürlich, jeder denkt subjektiv: „Ich bin der Träumende.“ Also nehmen wir an, wir sind alle Traumgestalten im Traum von Kamalakshi, sie träumt das. Kamalakshi, zum einen wäre sie das Bewusstsein des gesamten Traumes, zum zweiten ist aber der ganze Traum das Bewusstsein dahinter. Zusätzlich würde sie sich dann identifizieren mit einem konkreten Körper, den sie nennt „ich“, und dabei eine Persönlichkeit, die könnte ähnlich sein wie ihre Wachpersönlichkeit, muss es aber noch nicht mal. Manchmal lebt man im Traum etwas ganz anderes aus, als man im Wachbewusstsein ist. Wir alle wären Traumgestalten im Traum von Kamalakshi. Kamalakshi würde mit uns sprechen und wir würden mit ihr sprechen und wir würden uns so verhalten, als ob wir Individuen wären mit einem eigenen Bewusstsein. Aber in Wahrheit sind wir alle Traumgestalten von Kamalakshi. Woher könnte Kamalakshi wissen, dass sie träumt? Innerhalb des Traumes? Gar nicht. Woher wüssten wir, dass wir nur Traumgestalten im Traum von Kamalakshi sind? Wir wissen es auch nicht. Wann hören die Unterschiede auf zwischen den einzelnen Individuen in Kamalakshis Traum? Im Moment wo Kamalakshi aufwacht.
Dies ist der 28. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:
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