Eine der einfachsten und machtvollsten Weisen, Leben spirituell zu führen und immer wieder sich spirituell zu verankern, ist die Wiederholung eines Mantras. Swami Sivananda hat die Wiederholung eines Mantras sehr betont und wenn Schüler ihn gefragt haben: „Was kann ich machen, wenn mir die Meditation schwerfällt?“ Dann hat er gesagt: „Wiederhole ein Mantra.“ Wenn ein Schüler gesagt hat: „Was kann ich machen, wenn ich wenig Zeit habe am Tag, um spirituell zu praktizieren.“ Dann hat er gesagt: „Wiederhole ein Mantra.“ Wenn Menschen gesagt haben, sie verlieren immer wieder den spirituellen Zugang und im Alltag kommen sie in die Emotionen und verlieren dieses subtile Bewusstsein, das sie im Sadhana haben.“ Da hat er gesagt: „Wiederhole ein Mantra.“ Wenn Menschen ihn gefragt haben: „Was ist der Unterschied zwischen den Schülern von dir, die gute Fortschritte machen und denen, die wenig gute Fortschritte machen?“ Dann hat er zwei Antworten gehabt. Die eine war: „Die, die gute Fortschritte machen, die führen ein spirituelles Tagebuch und die anderen nicht. Und die, die gute spirituelle Fortschritte machen, wiederholen ein Mantra.“ So ist also Mantrawiederholung etwas Hilfreiches, sowohl während einem intensiven Retreat als auch im Alltag. Und es kann eine gute Sache sein, wenn ihr sagt: „In dieser Woche will ich jetzt ganz besonders viel und intensiv das Mantra wiederholen.“ Wir haben ja auch Mantra-Meditation-Intensivwochen, wo die Wiederholung des Mantras noch mehr im Mittelpunkt steht, aber ihr könnt gerade heute die Mantrawiederholung als einen besonderen Teil des Tages nehmen. Swami Sivananda war auch jemand, der über das Verbreiten von Mantras einen besonderen Sinn seiner Mission gesehen hat. Man kann sogar sagen, Swami Sivananda wurde über die Verbreitung von Mantras erst dazu gebracht, wirklich intensiv Yoga weiterzugeben. Als Swami Sivananda intensiv praktiziert hatte – so von 1923 bis 1930 oder 1931 war so die Phase, wo er ganz intensiv praktiziert hatte und dann kam er, vermutlich um 1930 zu Nirvikalpa Samadhi, dort wollte er zunächst Yoga nur an wenige Schüler weitergeben oder sogar gar keine Schüler annehmen. Er hatte mehr gedacht, seine Aufgabe wäre so, das Leben eines Zurückgezogenen zu führen. Und dann erschien ihm Krishna. Und Krishna erschien ihm – wir wissen nicht genau, wie es tatsächlich war, denn was dort im Überbewusstsein, in Visionen passiert, das ist einer Beschreibung nicht zugänglich. Aber er hat es mal so poetisch ausgedrückt: „Krishna erschien mir und sagte: Sivananda, ich habe den Becher deines Lebens gefüllt mit dem göttlichen Namen, gehe und teile ihn mit allen. Ich werde dich stets erfüllt halten oder ich werde den Becher stets gefüllt halten.“
Dies ist der 1. Beitrag zum Thema „Spirituelle Praxis“. Aus einer unbearbeiteten Mitschrift eines Sprituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Mehr Informationen:
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