Diese Siddhis, von denen darf man sich nicht in Versuchung führen lassen, man darf sie insbesondere für egoistische Zwecke nicht benutzen. Und hier ist ein Paradox: Zum einen heißt es, man soll die Siddhis grundsätzlich nie verwenden, nie benutzen, als angehender Aspirant nicht, weil, wenn man sie benutzt, dann wird viel Prana, viel Energie ausgegeben und man verliert das wieder und als großer Meister auch nicht benutzen, weil es heißt, dass man doch wieder Ego hat, man denkt, ich selbst muss etwas tun, um die Welt zu verbessern, anstatt zu erkennen, dass Gott alles tut. Sivananda, wie auch alle großen Meister, sagen: Nicht ich habe das Wunder bewirkt, sondern Gottes Gnade.
Nicht jeder, der Siddhis hat, ist auf der Ebene von Sattwapati, man kann auch Siddhis haben, zum einen über spezielle Rituale und Mantras kann man Siddhis erwerben, man kann Siddhis erwerben eben über auch Devatas, Zugang zu Engelswesen oder irgendwelchen Astralwesen. Man kann Siddhis erwerben ganz einfach von der Geburt her, weil sie irgendetwas schon im früheren Leben gemacht haben und man kann es auch erlernen über sogenannte medizinische Kräuter. Patanjali hat das gesagt, das heißt irgendwelche Drogen, kann man auch außergewöhnliche Wahrnehmungen machen, bekommt andere Kräfte. Das ist am stärksten mit Vorsicht zu genießen, weil dabei der Astralkörper dauerhaft beschädigt werden kann. Und man kann es bekommen durch Tapas, durch Askeseübungen, beziehungsweise auch durch intensive Asanas und Pranayama, dort bekommt man Meisterschaft über das Prana und bei Meisterschaft des Prana kommen Siddhis. Das kann man also auch schon selbst dann bekommen, wenn man nicht einmal auf Subecha ist. Man kann all diese Techniken anwenden, um zu übernatürlichen Kräften zu kommen. Wenn ihr irgend jemand trefft und der hat übernatürliche Kräfte, heißt das noch lange nicht, dass er ein großer Meister ist. Zwar hat letztlich jeder Meister irgendwelche außergewöhnlichen Kräfte, die man irgendwie spürt, sie machen es nicht manifest, meistens, aber jemand, der die Kräfte hat, heißt nicht, dass er ein Meister ist. Wenn der Meister dieser Versuchung, diese Kräfte mit Ego zu benutzen, widersteht, dann kommt er irgendwann zu Asamshakti und Asamsakti, dort ist das Charakteristikum Nirvikalpa Samadhi. Sattwapati ist Sarvikalpa Samadhi, das heißt Samadhi noch mit Dualität. Und in Asamshakti ist Nirvikalpi Samadhi ohne Dualität. Da werden wir noch einmal darüber sprechen im Rahmen, wenn wir über die höheren Bewusstseinsstufen sprechen.
– Fortsetzung folgt –
Dies ist Teil 24 einer unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Ausbildung bei Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:
- Seminare zum Thema Raja Yoga und Positives Denken
- Seminare mit Sukadev
- Spirituelle Retreats