Es gibt Menschen, die aus allem aussteigen und auf eine Weltreise gehen, um irgendwie dort irgendwohin zu gehen. Andere versuchen es einfach zuzudecken, nicht nur mit Alkohol, sondern auch mit Essen, mit Arbeit, wegrennen, niemals zur Ruhe kommen, ja nicht, dass die entscheidenden Fragen im Leben noch einmal hochkommen; wegrennen ist sehr verbreitet. Gut, manche stellen sich der Depression und manche sind nicht in der Lage, sie auszuhalten und begehen Selbstmord, manche allerdings suchen dann auch weiter. Nach dieser Vairagya, dieser Erkenntnis, dass, was auf dieser Welt ist, einen nicht glücklich macht, sucht man dann: Gibt es etwas, was einen glücklich macht? Und dann fängt die Viveka an, die Unterscheidungskraft. Was könnte es sein? Und die Viveka ist auch die Unterscheidungskraft zwischen dem Vergänglichen und dem Nichtvergänglichen. Es ist die Unterscheidungskraft zwischen dem, was einen glücklich macht und dem, was einen nicht glücklich macht, die Unterscheidungskraft zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen. Die erwachen alle in Subecha; es ist nicht so, dass die vollständig da sind, die wachsen dann während der nächsten Bhumikas weiter. Aber sie erwachen und das ist dann Subecha. Wenn die Viveka schon etwas erwacht, dann wird Subecha angenehmer. Irgendwie sieht man, es gibt doch etwas. Wenn man nämlich ein bisschen logisch dran geht und anschaut und dann kommt man doch irgendwann auf die spirituellen Systeme und dort erkennt man, dort gibt es Leute, die behaupten, sie hätten etwas gefunden, was ewig ist und man findet seinen eigenen Gemütszustand sehr gut beschrieben in den Schriften, z.B. im Yoga Vashishta wird ja sehr genau beschrieben der Gemütszustand eines Menschen in Subecha. Es gibt eine Geschichte über Rama. Der Rama der nach einer Reise durchs Königreich verzweifelt war, weil er festgestellt hat, er hat keinen glücklichen Menschen gefunden. Die Menschen rennen Dingen hinterher, sie rennen Illusionen hinterher, wirklich glücklich ist keiner und jeder Mensch stirbt. Das ist nicht, wie man manchmal denken würde, dass man psychisch krank ist und deshalb zum Psychologen geht, ein bisschen Aspirin schluckt oder irgendwelche Johanniskrauttabletten und dann, je nachdem, ob man naturheilkundlich oder mehr schulmedizinisch orientiert ist, nachher stimmt die Gehirnchemie wieder und man wird schon irgendwie glücklich sein, sondern man erkennt, dass es eigentlich eine Stufe zur Befreiung ist, eine notwendige Stufe. Wenn man dort mehr sucht, wird man das finden, dann erwacht diese Viveka. Und mit der Viveka erwacht dann auch Mumukshutwa, eine Sehnsucht, auch diese Befreiung selbst zu erlangen. Wir wollen es wirklich erreichen. Und auf dieser Ebene, und das unterscheidet sie von einfach einer psychischen Störung , einer klinischen Depression, stellt aber auch die sechsfachen Tugenden dar: Shat Shampat dar, Sama, Dama, Uparati, Titiksha, Shraddha und Samadhana. Ihr findet sie in dem Buch von Swami Sivananda, „Göttliche Erkenntnis“, da gibt es ein Kapitel „Shat shampat“.
– Fortsetzung folgt –
Dies ist Teil 15 einer unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Ausbildung bei Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:
- Seminare zum Thema Raja Yoga und Positives Denken
- Seminare mit Sukadev
- Spirituelle Retreats